Klinische Studien zeigen, dass Patienten bei vielen Erkrankungen gut bis sehr gut von einer Cannabistherapie profitieren können. Insbesondere werden die gut verträgliche Symptomlinderung und der Zugewinn an Lebensqualität beschrieben.
Wirkung von medizinischem Cannabis
Das Endocannabinoid-System reguliert in unserem Körper eine Vielzahl von Abläufen. Es ist darauf ausgerichtet, unseren Körper in einem gesunden Gleichgewicht zu halten. Dazu binden Cannabinoide an spezielle Rezeptoren. Die CB1 Rezeptoren helfen uns beispielsweise bei der Gedächtnisverarbeitung und der Schmerzregulation. CB2 Rezeptoren wirken zum Beispiel auf das Immunsystem. Die Wirkung der Endocannabinoide auf das Endocannabinoid-System kann durch pflanzliche Cannabinoide, wie sie in der Hanfpflanze vorkommen, nachgeahmt bzw. verstärkt werden.
Cannabinoid-Rezeptoren finden sich in unterschiedlichen Regionen im menschlichen Körper.
CB1-Rezeptoren verteilen sich überwiegend im Gehirn, aber auch in den Organen wie den Nieren oder dem Darm. Eine besonders hohe Konzentration von CB1-Rezeptoren ist in Hirnregionen zu finden, die für die Bewegungssteuerung und die Informationsverarbeitung verantwortlich sind. CB1-Rezeptoren spielen eine wichtige Rolle für die Motivation und kognitive Funktionen, wie beispielsweise die Gedächtnisbildung.
Von den CB2-Rezeptoren ist bislang bekannt, dass sie im zentralen Nervensystem vor allem für die Immunabwehr zuständig sind.
Cannabis enthält über 60 Verbindungen. Die Verbindungen, die aber hauptsächlich mit dem menschlichen Endocannabinoid-System interagieren, sind THC und CBD.
Das am besten erforschste Cannabinoid THC ist als berauschend und besonders medizinisch wirksam bekannt. Es bindet sich mit Vorliebe an den CB1-Rezeptor, der für die psychoaktive Wirkung zuständig ist.
CBD ist der am zweithäufigsten vorkommende Wirkstoff in der Hanfpflanze und als Gegenspieler zum THC bekannt. CBD hat keine psychoaktive Wirkung und ist damit nicht berauschend.
Ihr Arzt darf Ihnen Cannabismedikamente verschreiben, wenn Sie unter einer schwerwiegenden Erkrankung leiden und keine alternativen Therapieoptionen zur Verfügung stehen oder aufgrund der zu erwartenden Risiken und Nebenwirkungen nicht möglich sind. Vermutet ihr Arzt eine positive Wirkung, kann er Ihnen auch Cannabis im Einzelfall verordnen.
Rauchen schadet der Gesundheit. Eine der gesünderen und effektiveren Methode zur Anwendung von medizinischem Cannabis ist die Inhalation mittels eines Vaporizers.
Die in Cannabis enthaltenen Cannabinoide, Terpene und Flavonoide wirken häufig gleichzeitig auf mehrere Symptome einer Erkrankung. Ein Blick in die veröffentlichte Literatur zeigt, bei welchen Indikationen Cannabis eingesetzt werden kann.
Cannabis erfolgreich behandelt werden
Während die medikamentöse Behandlung darauf abzielt, den Demenz-Verlauf zu bremsen oder den Dementen „ruhigzustellen“, zeigen neueste Forschungen, dass Cannabis die Gehirnleistung verbessern kann. Das sind gute Nachrichten im Kampf gegen Demenzerkrankungen.
Morbus Crohn ist eine lang andauernde Erkrankung, zu der Entzündungen des Magen-Darm-Trakts gehören. Fieber, Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust sind Symptome von Morbus Crohn. Studien zeigten bereits, dass medizinisches Cannabis die Heftigkeit der Symptome schmälert.
Das Dravet- und das Lennox-Gastaut-Syndrom sind Epilepsieformen, deren Behandlung durch die Schwere sehr kompliziert ist. Denn bei konventionellen Medikamenten bleiben nur ca. fünf bis zehn Prozent der Betroffenen im Anschluss ohne Anfall. Gegen die abrupt auftretenden Anfälle hat medizinisches Cannabis bereits gewirkt.
Sobald MS diagnostiziert wurde, kann man auf Ursache oder Verlauf keinen Einfluss mehr nehmen. Auch nicht mit medizinischem Cannabis. Bei dieser Krankheit geht es um eine symptomatische Therapie, die beispielsweise Muskelkrämpfe lindert.
Medizinalcannabis kann – wenn es einen hohen CBD-Gehalt hat – ein effektives Mittel gegen Muskelkrämpfe sein. CBD hat eine entspannende, krampflösende Wirkung und wirkt so den Beschwerden entgegen.
Untersuchungen zeigen, dass THC eine präventive Wirkung vor Schlaganfällen hat. Denn das Cannabinoid kann Arterienverkalkung vorbeugen, die eine häufige Ursache für Schlaganfälle ist. CBD wirkt hingegen entzündungshemmend und kann daher – laut Genfer Wissenschaftlern – den Prozess der Arterienverkalkung auch günstig beeinflussen.
Viele Konsumenten von Gras haben nach gewisser Zeit einen “Fressflash”. Ja, Cannabis ist appetitanregend – und diese Eigenschaft kann bei einigen Krankheitsbildern sehr nützlich sein. Zum Beispiel bei Alzheimer.
Eine Chemotherapie ist eine hohe Belastung für den menschlichen Körper. Patientenleiden oft unter Übelkeit und Erbrechen. Ein Hilfsmittel: medizinisches Cannabis. Auch Schmerzen können mit einer Chemo einhergehen und durch medizinisches Cannabis gelindert werden. Die Wissenschaft hat darüber hinaus die Wirkung von medizinischem Cannabis bei Nervenschmerzen belegt.
Der grüne Star -Fachbegriff: Glaukom – kann mit medizinischem Cannabis therapiert werden. Ein großes Problem ist bei dieser Augenkrankheit der Augeninnendruck, der sich mithilfe von Cannabis erheblich senken lässt.
Hinter dem Wasting-Syndrom verbirgt sich die unkontrollierte Abnahme von mindestens 10% des Gewichts. Weitere Symptome sind Fieber und Abgeschlagenheit. Medizinisches Cannabis wirkt dann entspannend, appetitanregend und entzündungshemmend.
Medizinisches Cannabis ist dann eine gute Option, wenn eine Standardtherapie aufgrund ihres Krankheitszustandes nicht angewendet werden kann und/oder Sie unter den Nebenwirkungen der Standardtherapie stark leiden und eine Aussicht auf eine positive Einwirkung auf ihren Krankheitsverlauf oder schwerwiegende Symptome besteht.
Cannabis ist eine der ältesten und wertvollsten Kulturpflanzen. Aufgrund der zahlreichen positiven Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten, ist Cannabis seit vielen Jahrtausenden in der Medizin besonders begehrt. Das natürliche Heilmittel wurde bei vielen Erkrankungen wie zum Beispiel Geistesabwesenheit, Verstopfungen, Gicht, Malaria und Rheuma eingesetzt. Die Cannabisblätter wurden auch zur Wundbehandlung der Kriegsverletzten verwendet.
Aus den Quellen, in denen das Heilkraut seit mehr als 10.000 Jahren dokumentiert wird, geht hervor, dass vom 17. bis 19. Jahrhundert das Multitalent auch gegen Tetanus, Cholera sowie bei Appetit- und Schlaflosigkeit eingesetzt wurde. Im Rahmen der internationalen Opiumkonferenz von Den Haag im Jahr 1925, ist Cannabis als Drogenpflanze allerdings in Verruf geraten und vom Markt verschwunden. Erst mit der Entdeckung des körpereigenen Cannabinoid-Systems Mitte der 1990-er Jahre wurde klar, warum Cannabis seit der Steinzeit als entkrampfende und entspannende Medizin überall auf der Welt eingesetzt wurde. Mit der Wiederherstellung des Images, ist 1996 Tetrahydrocannabinol (THC) wieder in das offizielle Arzneibuch aufgenommen worden. 2017 wurde durch das Cannabis-als-Medizin-Gesetzt aus der illegalen Rauschdroge ein verschreibungs- und verkehrsfähiges Arzneimittel für schwerkranke Patienten.
Rechtsgrundlage
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